Nach langer schwerer Krankheit ist der bekannte Schiedsrichter Georg Gern verstorben. 50 Jahre lang hatte er unermüdlich als souveräner Unparteiischer für die Einhaltung der Fußballregeln gesorgt.
„Schorse“ wie er von allen Freunden und Fußballern genannt wurde ist ein Wrisbergholzener Urgestein, ist aber mit der Familie später nach Alfeld verzogen. Als Fußballer, Schiedsrichter und zuverlässiger Funktionär war der Verstorbene seit 1950 mit dem runden Leder verbunden.
Beim damaligen SV Wrisbergholzen begann er in der Knaben- und Jugend-mannschaft. 1953 wurde er schon als 17-jähriger in der ersten Herren-mannschaft aufgestellt. Trotz einer schweren Sportverletzung, war er vom Fußballsport nicht zu bremsen. 1957 legte er die Schiedsrichterprüfung ab. Nach der Auflösung des Vereins im Jahre 1965 wechselte Georg Gern zum TSV Sibbesse. Bis 1972 spielte er dort in der Altherrenmannschaft.
Danach griff er zur Schiedsrichterpfeife und leitete Spiele bis zur damaligen Amateurliga. Auch als Schiedsrichterassistent wurde Georg in höheren Spielklassen eingesetzt. Darüber hinaus war er Beobacher auf Kreis- und Bezirksebene.
Fast 40 Jahre ließ er keine Schiedsrichter-Lehrversammlung im Stützpunkt Alfeld aus. Dort hatte er seinen „festen“ Sitzplatz auf den er stets beharrte. Der SV Alfeld fühlte er sich auch verbunden, spätestens seit er als Betreuer im Jugendbereich des FC Alfeld aktiv war. Bis zuletzt besuchte Georg die Heimspiele der ersten Herren der SV Alfeld.
Er war Obmann im Jugendausschuss des Altkreises Alfeld, anschließend Staffelleiter im NFV-Kreis Hildesheim sowie Betreuer bei der damaligen B-Junioren-Kreisauswahl.
Über 20 Jahre stand er als Bürgerdeportierter dem Sportausschuss der SV Alfeld zur Verfügung. Als geradliniger Sportsmann wurde ihm stets großer Respekt entgegengebracht. Nach seiner unnachahmlichen Art hielt er auch mit Kritik nicht hinter dem Berge. Zahlreiche Ehrungen des Fußballkreises, des Bezirks, des Kreissportbundes sowie der Schiedsrichtervereinigung wurden Georg Gern für sein großes Engagement zuteil.
Ein besonderes Erlebnis für ihn waren die jährlichen Zusammenkünfte und die freundschaftliche Pflege mit seinen Fußballfreunden des SV Wrisbergholzen im ehemaligen Vereinslokal „Zur Linde“ in Grafelde. Im September 2017 war er zum letzten Mal dabei.
Die Alfelder Fußballer trauern um einen aufrechten Sportskameraden.